26. Februar 2021 – Wie viele Unternehmen in unserer Region haben auch wir derzeit mit den Folgen der Kontrollen an der Grenze zu Tschechien zu kämpfen. Dabei sind nicht die im Stau stehenden Lkw das Problem, sondern unsere tschechischen Mitarbeiter, die möglicherweise nicht ins Land gelassen werden. Von unseren derzeit 48 Berufskraftfahrern aus dem östlichen Nachbarland überquert mehr als ein Drittel täglich die Grenze. Ob die Kollegen in der nächsten Zeit zuverlässig ihren Dienst antreten können, ist durch die verschärften Einreiseregeln fraglich. Aufgrund unserer Transportleistungen im Pharma- und Lebensmittelbereich sind wir zwar als systemrelevantes Unternehmen eingestuft, doch müssen die Grenzpendler einen negativen Corona-Befund vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Mithilfe von 1.200 kurzfristig erworben Schnelltests sowie einer durch das Gesundheitsamt qualifizierten Mitarbeiterin können wir die Testung des Fahrpersonals – im Notfall, wenn es sich an der Grenze zu sehr staut – nun selbst in die Hand nehmen.
„Mit der Beschaffung der Schnelltests konnten wir die Lage im Unternehmen etwas entspannen. Die Fahrer können sich im Notfall, wenn sie andernfalls stundenlang an der Grenze festhängen würden, dank eines offiziellen Nachweises auch bei uns in der Firma testen lassen“, sagt unser Gesamtleiter Fuhrpark Marco Mirwald.
Cafeteria dient als „Test-Zentrum“
Dazu werden wir die betriebseigene Cafeteria, welche zurzeit aufgrund der Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung nicht genutzt wird, umbauen. Fünf Personen können dann dort mit ausreichend Abstand zeitgleich getestet werden. Offiziell vornehmen darf die Probeentnahme eine unserer Mitarbeiterinnen, die sich explizit dafür durch das Gesundheitsamt des Landkreises Hof hat schulen lassen. Das Ergebnis liegt in fünf bis 30 Minuten vor.
Unterstützung durch IME-DC und die Stadt Hof
600 Schnelltests haben wir kurzfristig bei unserem Nachbarunternehmen, der IME-DC GmbH, die diese produziert, abkaufen können sowie weitere 600 Stück von der Stadt Hof kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen. Mit diesem Vorrat sind wir im Stande, die nächsten Wochen zu überstehen. Mirwald: „Wenn es hart auf hart kommt, müssen wir jeden Tagespendler dreimal in der Woche testen, die Wochenendpendler einmal. Unsere Testkapazitäten würden dann für knapp drei Monate reichen.“ Die aktuellen Grenzkontrollen wurden von der Regierung zunächst bis zum 3. März 2021 verlängert. Da wir keine regelmäßigen Verkehre von und nach Tschechien unterhalten, ist unsere Fahrzeugdisposition so gut wie nicht von den Kontrollmaßnahmen betroffen.
Lob für die Behörden
Bei allem Frust über die von der Politik getroffenen Maßnahmen spricht Mirwald dennoch Lob für die Behörden aus: „Unsere komplette Region ist von der abrupten Grenzschließung betroffen, nicht systemrelevante Unternehmen stehen seitdem still. Aber das hiesige Gesundheitsamt hat uns immens unterstützt und noch bis in die Nacht Bescheinigungen für die Einreise der Grenzpendler erstellt.“